Josef Kogelmüller

Schlossergeselle. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1897    † 1943

 

Lebenslauf

Josef Kogelmüller wurde am 20.3.1897 in Wien geboren. Er arbeitete als Schlossergeselle in Knittelfeld, und war Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich.

Kassier der "Roten Hilfe"

Josef Kogelmüller war als Kassier der "Roten Hilfe" tätig.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 29. 6. 1942 wurde Josef Kogelmüller verhaftet und am 18. 2. 1943 gemeinsam mit Josef Fritz (hingerichtet) und Georg Hofmeister (begnadigt) zum Tode verurteilt. Am 17.5.1943 erfolgte im Landesgericht I in Wien seine Hinrichtung.

Aus dem Urteil

„Zur inneren Tatzeit haben die Angeklagten zugestanden, gewusst zu haben, dass die ’Rote Hilfe‘ eine Nebenorganisation der Kommunistischen Partei sei, die sich für deren Ziele einsetzt. Die Ziele der KPÖ gekannt zu haben, haben sie mit der Einschränkung zugegeben, dass sie von der beabsichtigten Losreißung der ehemals österreichischen Gebiete vom Reich nichts gewusst zu hätten. Der Senat zweifelt jedoch nicht, dass ihnen auch dieses Ziel bekannt gewesen ist. Es kommt schon in dem Namen ’Kommunistische Partei Österreichs‘ zum Ausdruck und wird von der KPÖ durch rege Propaganda verbreitet.“

Denkmal

Sein Name steht auf dem 1953 vom KZ-Verband in Knittelfeld (Bahnhofplatz 2-3) gestifteten Denkmal (Entwurf: F. Cremer u. M. Schütte-Lihotzky).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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